isarbote.de - Deutsche Netzzeitung für München und Bayern www.munich-airport.de
20 Jahre isarbote.de
IDer Rezepteblog von Kultbäcker Martin Schönleben

Ich backe anders
Der Rezepteblog von Kultbäcker Martin Schönleben

>> mehr

1Räucherfische-Kühlschrang
1Raum 1

Eindrücke von Werner Hartmann. Fotos: Hötzelsperger

Barfußweg mit Räucherfischen, Drehorgel & viel Kultur
Besuch bei Werner Hartmann zu seinem 80. Geburtstag

Übersee/Chiemgau (hö) – Werner Hartmann aus Übersee am Chiemsee ist schon ein besonders interessanter Mensch. Nicht nur, weil er nahe der Bushaltestelle „Buchwald“ an der Grassauer Straße sein Domizil überaus ideenreich ausgestaltet und für die Öffentlichkeit verfügbar macht. Kurz nach seinem 80. Geburtstag gab er Einblicke in die von ihm geschaffenen Kultur- und Ausstellungsräume, in die Besucher eintrittsfrei auf einem eigens angelegten Barfußweg hineinkommen können. „Staunen und Entschleunigen“ – das ist das Motto, das bei einem Besuch passt. Und das gilt sowohl für Einheimische wie für Urlaubsgäste.

Werner Hartmann ist vielen Überseern schon bekannt dafür, dass er jeden dritten Samstag im Monat (das nächste mal am 20. Juli) beim Dorf- und Bauernmarkt von 10 Uhr bis 14 Uhr präsent ist. Darüberhinaus ist er mit einem mobilen Kühlschrank jeden Samstag von 9 Uhr bis 17 Uhr am Dorfbrunnen „Beste Wiese“. Und noch mehr: am Eingang zu seinem Barfußweg-Haus steht rund um die Uhr ein Selbstbedienungs-Kühlschrank zur Abholung bereit. Seine Spezialität sind geräucherte Forellen aus klarem Raitener Bergbachgewässern, die auf Buchenholz geräuchert wurden und 24 Stunden im Kräutersud gelegen hatten.

Eine zweite Leidenschaft des Autodidakten gehört der Malerei. In unterschiedlichen Stilrichtungen finden sich von ihm geschaffene Werke entlang des Weges und in den verschiedenen Räumen und Plätzen, an denen sich die Gäste niederlassen und zur Ruhe kommen können. Wenn es gewünscht wird, gibt es Kaffee und Kleinigkeiten dazu und wer Glück hat, der trifft Werner Hartmann mit Zylinder und Frack an, wenn er von seiner Drehorgel ein paar Stücke spielt.

Seit zehn Jahren ist der Tüftler und Handwerker gegenüber der Bushaltestelle Buchwald in Übersee vor Ort. So nach und nach hat er die Wege, Kunststationen und Verweilräume (unter anderem mit einer Bücherei) ausgebaut. Seit dieser Zeit ist er ohne Urlaub und Ausfall von Montag bis Samstag täglich in aller Herrgottsfrühe unterwegs, um rund 90 Abonnenten in der Gemeinde ihre Chiemgau-Zeitung zu bringen. „Das hat auch bei Hochwasser geklappt, wenn auch mit einigen Umwegen“ – so der rüstige Rentner, der vor seiner Überseer Zeit rund
20 Jahre das Grassauer Bergbad-Stüberl Richtung Strehtrumpf und Hefter-Alm bewirtschaftet hat. Dazu ergänzt er, dass er seither und damit seit 30 Jahren seine Räucherfisch-
Spezialitäten anbietet.

Interessant ist noch, dass er den Barfussweg hin zu seinem Haus auf Kirchengrund angelegt hat. Der eintrittsfreie Weg mit Steinen, Schotter, Sand, Hackschnitzel und Rasen dient erwiesenermaßen der Gesundheit und wird von ihm sozusagen ehrenamtlich gepflegt. Zu seinem 80. Geburtstag bekam er mehrfachen Besuch, unter anderem von Übersees Bürgermeister Herbert Strauch und von seinen Trachtenkameraden des Trachtenvereins D’Gederer Rottau, dem er schon seit seiner Jugend angehört.


HOE_Baum_1Marietta unterwegs
HOE_Baum_2aKater-Rettung - Jung-Lugger

Baumkletterin Marietta Jung mit Josefine Lugger und dem wieder zurückgekehrten Kater. Fotos: Hötzelsperger

Außergewöhnliche Katerrettung durch Baumkletterin

Prien-Prutdorf (hö) – Auf einem besonderen Abweg befand sich dieser Tage der Kater Fritzi vom Priener Ortsteil Prutdorf. Am Waldweg wohnend hatte er sich einen hohen Laubbaum für seine Kletterkünste ausgesucht und hat sich dabei auf ein tage- und nächtelanges Abenteuer eingelassen. Auf einer Höhe von gut 16 Metern merkte er plötzlich, dass er sich nicht mehr nach unten traut. Hilfe kam letztlich von der Baumpflegerin Marietta Jung von der Baumpflege Reisenhofer aus Prien.

Der Reihe nach: unweit der Wohnung ihrer Besitzerin war der Kater immer wieder im Wald unterwegs. Als er nicht mehr heimkam, aber sein Miauen zu hören war, war nichts von ihr zu sehen. Erst am dritten Tag entdeckte ein Nachbar den Kater in einer Krone eines Ahornbaumes. Für eine Leiter war der Abstand zum Boden zu groß, für Wildenwarter Feuerwehrleute, die zur Begutachtung der Situation angefragt wurden, war die Stelle im Wald auch mit einer Drehleiter nicht zugänglich. Was tun? Da kam Marietta Jung als ausgebildete Baumkletterin ins Gespräch. Sie sah, dass es möglich ist, auf den Baum mit einem insgesamt 20 Meter langen Seil und mit einem Korb zu klettern. Umfangreiche Vorbereitungen und Sicherungsmaßnahmen galt es zu beachten und das Vertrauen des Katers zu gewinnen.

Gekonnt und geduldig kam die Kletterkünstlerin Griff für Griff und Tritt für Tritt an den Kater heran, ergriff diesen und alsdann seilte sie sich mit Korb und Kater zu Boden. Dort wartete bereits Josefine Lugger auf ihr vermisstes Haustier und sagte dankbar: „Bei Wind und Wetter musste er da oben zwei Nächte aushalten, aber jetzt sind wir wieder froh und zusammen“. Für die Baumkletterin war es ihre erste Rettung aus so großer Höhe. Tierrettungen hingegen sind keine Seltenheit, erst in jüngster Vergangenheit wurde die Bernauer Feuerwehr zweimal wegen einer verirrten Ringelnatter und wegen einer Katze zu Hilfe gerufen. Auch da konnte erfolgreich den Tieren und Besitzern geholfen werden.

... zurück