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Germering

Traudi Siferlinger. Foto: BR/Rolf Wilschewski

„Das Winterfest der Wirtshausmusik“ in der Stadthalle Germering
Herzensangelegenheit für BR-Moderatorin Traudi Siferlinger

Wenn Traudi Siferlinger zur Musi lädt, wird gefeiert: Die aus der BR-Fernsehsendung „Wirtshausmusikanten“ bekannte Moderatorin bürgt mit authentischem Charme für Stimmung der besonderen Art. Beim „Winterfest der Wirtshausmusik“ serviert die Chiemgauerin am
19. Januar in der Stadthalle Germering urig-traditionelle Volksmusik, alpenländische Weisen sowie modern aufgespielten Tradimix – garniert mit heiteren und informativen Moderationen.

Frau Siferlinger, für Sie ist es eine Herzensangelegenheit, sich für Volksmusik, bayrisches Brauchtum sowie den Dialekt zu engagieren. Ist es gerade in dieser schnelllebigen modernen Zeit wichtig, dass diese (musikalischen) Traditionen
nicht verlorengehen?

Traudi Siferlinger: Absolut! So schnell können wir gar nicht schauen, und unsere musikalische Kultur in Bayern verschwindet in einem von Popmusik, Schlager und „Heimatsound“ dominierten musikalischen Einheitsbrei, in welchem demnächst auch noch die „Künstliche Intelligenz“ mitmischen wird. Da ist es unglaublich wichtig, eine lebendige, aber in ihren Traditionen verwurzelte Volksmusik zu haben.

Was macht für Sie eine gute, authentische Wirtshausmusik, die Sie dann auch live oder im TV präsentieren wollen, aus?
Traudi Siferlinger: Genau das, was Sie in Ihrer Frage schon anklingen haben lassen: Vor allem authentisch sollen die Sängerinnen und Sänger, Musikanten und Musikantinnen sein. Sobald zu viel „Show“ gemacht wird oder elektronische Instrumente mit dem dazugehörigen Technikaufwand die Oberhand gewinnen, ist das für mich keine Wirtshausmusik mehr. Unverfälschte Wirtshausmusik ist für mich handgemacht, spontan und „unplugged“. Sie kommt von Herzen und ist immer nah am Publikum.

Beim „Winterfest der Wirtshausmusik“ wollen Sie in Germering eine urig-traditionelle Volksmusik, alpenländische Weisen sowie einen modern aufgespielten Tradimix präsentieren. Wer steht dann live auf der Bühne?
Traudi Siferlinger: Ich habe, wie immer, ausgezeichnete Gruppen eingeladen, die schon bei den „Wirtshausmusikanten“ im Fernsehen das Publikum begeistert haben. Leider mussten „Zechfreistil“ wegen einem Krankheitsfall absagen, aber mit der „Werdenfoisa Woafahrts Musi“ habe ich einen wunderbaren Ersatz gefunden. Das Programm wird sehr unterhaltsam, traditionell und, wie immer, „a bisserl anders“.

Mit dabei sind am 19.1. auch die Tanngrindler Musikanten, der Gstanzl-Sänger BÄFF, die Werdenfoiser Wallfahrtsmusi und der Vogelimitator Helmut Wolfenstetter. Können Sie die Gäste und ihre Talente bitte ein wenig näher vorstellen, gerade für die, die sie sie noch nicht kennen?
Traudi Siferlinger: Die Tanngrindler Musikanten aus der Gegend von Hemau gehören schon seit vielen Jahren zu den Urgesteinen der bayerischen Volksmusik: unverfälschte Oberpfälzer Spielfreude mit Zwiefachen, Schottischen und Polkas, auf die man übrigens auch wunderbar tanzen kann. Der Bäff ist einer der renommiertesten Gstanzlsänger, die wir haben, und zieht in bayerischer Mundart alle Register des Humors. Vom klassischen „Aussingen“ über lustige, selbst geschriebene Lieder und humoristische Vorträge ist alles mit dabei. Und die Werdenfoiser Wallfahrtsmusi ist eine einmalige Mischung aus traditioneller Volksmusik und frechem Musikkabarett - den genial-witzigen Daniel Neuner muss man einfach einmal live erlebt haben! Bleibt noch der Vogelstimmenimitator Helmut Wolfenstätter, der mit seiner Kunst übrigens schon Europameister war. Wenn der richtig loslegt, dann meint das Publikum, es steht auf einmal im Wald. Ich kann nur sagen: Lassen Sie sich überraschen. In diesen anstrengenden und verrückten Zeiten tut so ein Abend, an dem man bestens unterhalten wird und auch mal unbeschwert lachen kann, richtig gut.

Sie sind seit Jahren auch aus dem Fernsehen bekannt, moderieren viele Veranstaltungen. Wann ist der Entschluss bei Ihnen gereift auch öffentlich – abseits der Auftritte der Geschwister Siferlinger – vor die Kamera oder Bühne zu treten? Und haben Sie immer noch ein wenig Lampenfieber?
Traudi Siferlinger: Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber unter Lampenfieber leide ich eigentlich nicht. Vielleicht liegt das ja daran, dass ich schon als Kind mit meinen Geschwistern bei vielen Volksmusikveranstaltungen auf der Bühne gestanden bin. Und ins Moderieren bin ich eigentlich „reingerutscht“. Ich habe nämlich schon jahrelang im Fernsehen Sendungen musikalisch gestaltet, und irgendwann ist man dann auf mich zugekommen und hat gesagt: Stell dich doch selber vor die Kamera und moderiere die Sendung, du kannst das! Inzwischen moderiere ich mit großer Freude ganz unterschiedliche Sendungen und Veranstaltungen, von den Wirtshausmusikanten über Volksmusikwettbewerbe wie den Zwieseler Fink oder den Traunsteiner Lindl bis hin zu Festabenden für „Unser Dorf hat Zukunft“ oder die Aufnahme bayerischer Bräuche und Traditionen ins Immaterielle Kulturerbe der UNESCO. Jeder Auftritt ist für mich etwas Besonderes und ich freue mich auf jede Moderation.

Seit diesem Jahr sind Sie Trägerin des Bayerischen Verdienstordens. Was bedeutet Ihnen diese Ehrung?
Traudi Siferlinger: Ich habe mich unbändig über diese Wertschätzung gefreut, schließlich ist das die höchste Auszeichnung des Freistaats, deren Träger auf höchstens 2000 begrenzt sind. Da mit dabei zu sein, ist wirklich eine große Ehre und für mich noch ein größerer Ansporn, mich mit ganzem Herzen für unsere Volkskultur und Volksmusik - ob traditionell oder auch mit anderen Stilrichtungen - einzusetzen. Ich freu mich schon sehr auf den Auftritt in Germering und bin mir sicher: Es wird für uns alle ein unvergesslicher Abend

Das Winterfest der Wirtshausmusik
Stadthalle Germering, Orlandosaal
Sonntag, 19.01.2025, 19.30 Uhr.

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